Energiefibel

19 Komfortsteigerung: Im Sommer kann mit der Zuluft etwas gekühlt werden, keine Belästigung durch Insekten, Reduzierung von Geruchsbelästigung, keine Zugluft beim Lüften, keine Bauschäden durch falsches Lüften, etc. Weniger Lärmbelästigung von außen: Gerade an stark befahrenen Straßen wird die Lärmbelästigung stark reduziert, da trotz geschlossener Fenster gelüftet werden kann. Für eine erholsame Nachtruhe ist dies sehr vorteilhaft. Aufbau und Funktionsweise Aus den Bädern, Küche, WC, Abstellräumen und Fluren wird verbrauchte Luft ab- und von außen Frischluft angesaugt. Beide Luftströme fließen berührungslos in einem Wärmetauscher aneinander vorbei. Dabei gibt die verbrauchte, warme und feuchte Raumluft bis zu 95 % ihrer Wärme an die einströmende, kalte Frischluft ab. Somit gelangt die Zuluft vorgewärmt in den Wohnraum und Schlafraum. Eine Übertragung von Gerüchen findet nicht statt. Beide Luftströme werden durch Ventilatoren mit geringer elektrischer Leistung bewegt und sorgen für einen angemessenen Luftwechsel innerhalb der Wohnung mit wenig Energieaufwand. Denn die bei der Wohnungslüftung mit Wärmerückgewinnung bewegten Luftmengen sind so klein, dass sich in einer normalen Wohnung lediglich ein hygienisch und bauphysikalisch richtiger Luftwechsel einstellt. Es werden pro Stunde etwa 70 bis 80 % der Raumluft ausgetauscht. Die häufig anzutreffende Vermutung, Lüftungsanlagen seien mit hermetisch abgeschlossenen Fenstern gleichzusetzen, ist unbegründet. Die Fenster sollen dicht schließen, lassen sich aber nach wie vor öffnen. Allein die Notwendigkeit des Fensteröffnens während der Heizperiode entfällt. Eine Anlage zur kontrollierten Wohnungslüftung mit Wärmerückgewinnung dient vorrangig der Wohnungslüftung. Sie ist nicht zu vergleichen mit einer Luftheizungsanlage und benötigt daher ein zusätzliches Heizsystem. Ausnahme: Das Passivhaus. Bei diesem Haustyp ist die Heizlast so gering, dass die benötigte Wärmemenge problemlos über das Lüftungssystem zugeführt werden kann.

RkJQdWJsaXNoZXIy MjE2NjE2