Energiefibel

41 3. Heizen mit Holz Ein besonderer Vorzug der Biomasse ist die Bevorratung. Dadurch kann sie zu jeder Zeit bedarfsgerecht eingesetzt werden. (Weitere) Fragen stellen sich zu den Themen Mengenverfügbarkeit, Ökobilanz und Komfort bei der Nutzung verschiedener Biomasseformen. Auch für die ökonomische Betrachtung ist es wichtig, die vorhandenen Rohstoffpotentiale einzuschätzen, da die Preisstabilität auch hier durch ein ausreichendes Angebot gewährleistet wird. Welche Rohstoffpotentiale sind vorhanden? In der deutschen Forstwirtschaft wird seit Jahrzehnten nach dem Prinzip der Nachhaltigkeit gewirtschaftet. In der Vergangenheit wurden nur etwa zwei Drittel des jährlichen Holzzuwachses aus dem Wald entnommen. Die Waldinventur bestätigt dies und zeigt auf, dass ein Drittel des Zuwachses an Holzmasse nicht verwendet wird und so dem Aufbau weiterer Reserven dient. Das Scheitholz als Teil der Waldholznutzung wird in der Regel von den Verbrauchern direkt aus dem Wald geholt, da ein Großteil des astigen Materials nicht für Sägewerke geeignet ist. Diese Waldholzressource dient zum größten Teil den Scheitholznutzern. Die Weiterverarbeitung im Sägewerk hat zwangsläufig zur Folge, dass etwa ein Drittel des Holzvolumens in Form von Sägespänen anfällt, die zu Pellets weiter verarbeitet werden können. Zurzeit wird nur ein geringer Teil dieser Menge pelletiert. Weitere Potentiale für die Zukunft liegen im Anbau von schnellwachsenden Gräsern der Pflanzengattung Miscanthus wie z.B. RiesenChinaschilf. Eine weitere Möglichkeit liegt in den Kurzumtriebsplantagen, auf denen schnellwachsende Bäume nach ca. 3-5 Jahren als Häckselgut für Hackschnitzelheizungen geerntet werden können. Neuste Entwicklungen gibt es auch dahingehend, dass Grünschnitt (z.B. aus der Kommunalen Grünpflege von Straßenrändern) zu Pellets gepresst werden kann. CO2 neutraler Brennstoff Da die Biomasse im Wachstum genau die gleiche Menge an CO2 in der Pflanze aufnimmt, wie sie später bei der Verbrennung wieder abgibt, spricht man von einer ausgeglichenen CO2-Bilanz. Günstige Umweltbilanz durch regionale Produktion Brennholz in Form von Holzscheiten weist den günstigsten Energieaufwand für die Herstellung auf. Aber auch bei Holzhackschnitzeln und Holzpellets liegt der Energieanteil, der für die Herstellung und den Transport aufgewendet wird, bei weniger als vier Prozent und damit um ein Vielfaches besser als bei den konventionellen Energieformen.

RkJQdWJsaXNoZXIy MjE2NjE2