Energiefibel

47 5. Hydraulischer Abgleich Einleitung Viele Hausbesitzer und Mieter kennen das: Vom Heizkessel weit entfernte Räume, zum Beispiel im Dachgeschoss, werden nicht ausreichend mit Wärme versorgt. Hingegen werden Zimmer, die nah am Heizzentrum liegen, zu heiß. Schuld ist die Tatsache, dass sich das Wasser in der Heizung stets den Weg des geringsten Widerstandes sucht. Deshalb fließt durch lange, dünne Rohre weniger Wasser als durch kurze, dicke. Überdimensionierte Pumpen und höhere Vorlauftemperaturen können diese Symptome lindern - allerdings auf Kosten eines erhöhten Energieverbrauchs und lästiger Fließgeräusche. In Altbauten stellt der hydraulische Abgleich ein besonders großes Problem dar, denn über die Jahre hinweg fanden möglicherweise etliche Modernisierungsmaßnahmen statt: Das Haus wurde gedämmt, eine neue Heizung und neue Heizkörper eingebaut. Doch diese Komponenten sind meist nicht aufeinander abgestimmt. Als Faustregel gilt: Heizungspumpen sind durchschnittlich um den Faktor drei überdimensioniert, Heizkessel um 80 Prozent. Ungleiche Wärmeverteilung ohne hydraulischen Abgleich Ein fehlender hydraulischer Abgleich ist die Ursache für eine ungleichmäßige Wärmeverteilung im Haus. Die Folge sind ein erhöhter Energieverbrauch und Komforteinbußen. Ohne Abstimmung werden nämlich die Heizkörper, die näher am Kessel sind, besser durchströmt als weiter entfernte. In mehrstöckigen Gebäuden kann dies dazu führen, dass die Heizkörper im Dachgeschoss nicht ausreichend warm werden. Vor dem hydraulischen Abgleich

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