Energiefibel

63 Maß hinaus verschoben hat, darf nicht generell von einer „Vermaisung“ der Landschaft gesprochen werde. Landesweit wurde nämlich der hohe Maisanteil im Feldanbau der 1990er Jahre nicht wieder erreicht. Auf ertragsschwächeren Standorten und zur Auflockerung der Fruchtfolge wird neben Mais auch Ganzpflanzensilage, besonders aus Triticale, als Gärsubstrat eingesetzt. Auch Futterhirsearten werden zur Auflockerung der Fruchtfolge mit hohem Maisanteil versuchsweise angebaut. Aufgrund erneuter Änderung der gesetzlichen Rahmenbedingungen werden zunehmend wieder tierische Exkremente wie Gülle und Festmist aus der Tierhaltung zur Biogasproduktion eingesetzt. Bei der Ansiedlung einer großen Biogasanlage ist das erhöhte Transportaufkommen bei der Ernte der Substrate und bei der Ausbringung der Gärreste zu berücksichtigen. Nach dem gleichen bzw. angepassten Vergärungsverfahren wird häufig auch in den Kommunen bzw. Zweckverbänden der anfallende Biomüll vergoren und das anfallende Gas über KWK verstromt. Deponiegas In vielen aufgelassenen bzw. rekultivierten Mülldeponien entsteht unter der luftdichten Abdeckung ebenfalls methanhaltiges Gas. Entweder über ein bereits bei der Verfüllung eingebautes netzartigen Drainagesystem oder durch das Einbringen von Bohrungen nach Abdeckung der Deponie kann auch dieses Gas gesammelt und in entsprechenden Anlagen genutzt werden. Klärgas Ein methanhaltiges Gas entsteht auch bei einer gesteuerten biologischen Abwasserbehandlung in den Faultürmen großer Kläranlagen. Die Verwertung erfolgt analog dem Bio- oder Deponiegas. Das anfallende Klärgas wird meist zur Deckung des eigenen Strom- und Wärmebedarfs in den Kläranlagen eingesetzt. Autoren Immissionsschutz, Landkreis Aschaffenburg Dr. Erhard Rückert Energieagentur Schweinfurter Land e.V. Landkreis Schweinfurt Dipl.-Ing. (FH) Thomas Vizl, Lokale Agenda 21, Stadt Schweinfurt

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