Energiefibel

3 70 Mb/Tag und im Jahr 2011 bei 68,5 Mb/Tag gesehen (WEO 2012). Das Fördermaximum der konventionellen Ölförderung ist inzwischen allgemein akzeptiert. Im Bericht des Jahres 2008 war erwartet worden, dass die Ölförderung bald zurückgehen werde. Anhand aktueller Daten ist es offensichtlich, dass die weltweite Ölförderung ein mehr oder weniger stabiles Plateau erreicht hat, das kaum von Ölpreisschwankungen beeinflusst wurde. Da das Angebot weitgehend stabil war, folgten die starken Preisfluktuationen vor allem den Nachfrageschwankungen und nicht umgekehrt. Selbst als der Ölpreis im Spätsommer kurzzeitig auf 40 USD/bbl fiel, löste das keineswegs einen Nachfrageanreiz aus. Der Ölverbrauch der OECD-Staaten ging seit 2005 um etwa 10 % zurück (BP 2012). Seit 15 Jahren besteht nun die Debatte über das weltweite Ölfördermaximum. Dabei wurden immer wieder neue „Hoffnungsträger” angeführt, die - bisher unbeachtet - die künftige Ölförderung noch auf lange Zeit garantieren könnten. Doch die meisten dieser „Hoffnungsträger“ entlarvten sich schon nach kurzer Zeit als nicht tragfähig. Beispielsweise wurde vor gut zehn Jahren die Ölförderung im tiefen Meer als einer dieser Hoffnungsträger propagiert. Unbestritten ist, dass es dort Öl gibt, und dass dies auch einen Beitrag zur Ölförderung leistet. Doch inzwischen blieb die Ölförderung im Golf von Mexiko weit hinter den damals geschürten Hoffnungen zurück, die Förderung vor der Küste Angolas hat den Höhepunkt ebenfalls bereits überschritten. Auch wird die Förderung vor Brasilien wesentlich langsamer ausgeweitet, als es vor einigen Jahren propagiert wurde. Im Kaspischen Meer hat Aserbaidschan mit dem Überschreiten des Fördermaximums im Feldkomplex Azeri-Chirac-Guneshli ebenfalls den Höhepunkt überschritten. Das im Jahr 2000 entdeckte Ölfeld Kashagan im Kaspischen Meer - das damals als der größte und wichtigste Fund seit langem gefeiert wurde, der dazu beitragen werde, dass die Ölförderung im Kaspischen Raum mit der Ölförderung von Saudi Arabien gleichziehen oder diese sogar übertreffen könnte - nimmt jetzt, 13 Jahre nach der Entdeckung und 7 Jahre gegenüber den damaligen Prognosen verspätet, die Förderung auf. Die großen Teersandvorkommen in Alberta/Kanada produzieren nur auf der Hälfte des vor 5 Jahren vorhergesagten Niveaus.

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