Energiefibel

4 Saudi Arabien hat entgegen der damaligen Hoffnungen die Förderung nie auf 12-14 Mb/Tag ausgeweitet, sondern kurzfristig auf etwas über 11 Mb/Tag. Im aktuellen WEO 2012 bewertet die IEA denn auch deutlich vorsichtiger, dass Saudi Arabien die Förderung bis 2030 kaum ausweiten werde. Welchen Anteil hat der Energieträger Erdöl in Deutschland? Auch in Deutschland erfolgt die Primärenergiegewinnung zu über 90 % aus Erdöl, Erdgas, Kohle und Uran. Die Geothermie kann bislang nur begrenzt zur Energieversorgung beitragen, hat aber ein sehr großes Potential. Der weitaus überwiegende Teil der fossilen Energierohstoffe wird aus dem Ausland importiert. So stammen 98 % des Erdöls, 87 % des Erdgases und inzwischen etwa 77 % der Steinkohle aus Importen. Diese Abhängigkeit von importierten Energieträgern wird sich vermutlich in Zukunft weiter verstärken. Gleichzeitig steigt weltweit die Nachfrage an. Obwohl es auf der Erde noch sehr große Vorkommen an Energierohstoffen gibt, ist deren Endlichkeit unstrittig. Die Aufgabe fossiler Energieträger ist daher als Brückenenergie den sicheren Übergang in eine auf regenerativen Energieträgern beruhende Energievorsorgung zu gewährleisten. Wie geht es weiter? Die Staatsschuldenkrise, die sich zunehmend in eine Währungskrise wandelt, lässt eher einen Einbruch der Wirtschaftsleistung erwarten. Aus Sicht des Peak Oil dürfte es interessant zu sehen sein, wie weit der Ölpreis nachgibt. 40 Dollar, wie nach dem Einbruch im Sommer 2008, sind jedoch eher unwahrscheinlich. Die langfristige Aussicht sind weiter steigende Preise. Nicht nur, weil die Schwellenländer ihren Verbrauch weiter steigern werden und damit Absatzrückgänge in den Industrieländern ausgeglichen werden, sondern auch, weil die Förderung der verbleibenden Reserven immer aufwendiger und deshalb teurer wird. Der brasilianische Förderer Pedrobras kalkuliert mit 80 Dollar pro Barrel, sinkt der Ölpreis darunter, wird Pedrobras seine Investitionen in neue Förderungen zurückfahren und damit die Knappheit der Zukunft verschärfen. Die Firma will bis 2015 225 Milliarden Dollar in neue Förderungen investieren, aber sie kann es nur, wenn der Preis eben nicht auf unter 80 Dollar sinkt. Dort liegt der Boden der Ölpreise - zumindest

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