Energiefibel

83 Mobilität Benzin und Diesel Mehr noch als im Gebäudebereich ist der motorisierte Individualverkehr mit Verbrennungsmotoren fast ausschließlich vom Erdöl abhängig. Dabei belastet der Verkehr die Umwelt immens und stellt für die Gesundheit der Menschen eine erhebliche Gefahr dar. Der Verkehr zu Lande, zu Wasser und in der Luft ist für die Freisetzung von etwa 20 % der vom Menschen verursachten Treibhausgase verantwortlich. Somit ist der Transport von Menschen und Gütern in erheblichem Maße am Klimawandel beteiligt. Hinzu kommt die Emission von Luftschadstoffen und Lärm. Neben Stickoxiden und flüchtigen organischen Verbindungen sind insbesondere krebserregende Stoffe wie Dieselruß, Benzol und Feinstaub eine Gefahr für die menschliche Gesundheit. Der permanente Straßenverkehrslärm in Ballungszentren und Städten führt zudem zu Stress, der sich wiederum negativ auf das allgemeine Wohlbefinden auswirkt und dauerhaft für seelische und körperliche Erkrankungen verantwortlich sein kann. Dadurch wird die Lebensqualität in unseren Städten stark beeinträchtigt. Trotz Bemühungen und technischer Fortschritte im Pkw-Bereich wurden in den letzten Jahrzehnten nahezu alle Einsparmaßnahmen durch gleichzeitige „Komfortverbesserungen“ und mehr Fahrzeugmasse wieder zunichte gemacht, so dass der Durchschnittsverbrauch weiter auf viel zu hohem Niveau stagniert. Erste Ansätze mit „3-Liter-Autos“ wurden bis auf den Smart inzwischen wieder eingestellt. Der geringere Erlös für Hersteller und Verkäufer ließ diese Projekte einschlafen. Öle und Ester Es gibt aber auch Alternativen zum herkömmlichen Brennstoff. Durch Beimischung von „Biodiesel“ oder „Bioethanol“ kann ein Teil des Erdöles durch nachwachsende Rohstoffe ersetzt werden, bei weitem aber nicht der hohe derzeitige Gesamtverbrauch. Zudem wirft die Produktion von Biotreibstoffen andere Schwierigkeiten auf. Neben verschiedenen namhaften Instituten äußert sich auch das Bundesumweltamt in verschiedenen Studien kritisch zum Einsatz von Bioethanol in den Kraftstoffen E5 und E10 sowie dem Biodiesel, was an der Anbaupraxis des benötigten Rohstoffes liegt. Diese führt zu einem enormen Flächenverbrauch, Belastung der Böden und Gewässer durch Pestizide und die Konkurrenz zur Nahrungsmittelproduktion. Die meisten Energiepflanzen werden zudem in Entwicklungsländern angebaut und wirken sich somit negativ auf die Lebenssituation der Menschen in diesen Regionen aus. Hingegen ist lokal angebautes Rapsöl einfach und ohne großen Energieaufwand von Landwirten in regionalen Ölmühlen herzustellen

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