Patenschaft

MAIN-SPESSART 14. Juli 2008 „Spessart“ als Retter auf hoher See Delegation aus dem Landkreis Main-Spessart besuchte das Patenschiff in Kiel (agä) Ins Staunen kam eine Delegation des Landkreises Main-Spessart bei ihrem Besuch des Patenschiffes, des Marinetankers „Spessart“, während der Kieler Woche. Berichtete Kapitän Wolfgang Schmid den Paten doch von den Erlebnissen auf der letzten Einsatzfahrt. Und die waren spektakulär: In vier Monaten auf hoher See rettete die „Spessart“ afrikanische Flüchtlinge in einem Schlauchboot im Mittelmeer, verfolgte Piraten vor Somalia und half Überlebenden bei einem Vulkanausbruch im Golf von Aden. Bei seiner letzten, vier Monate dauernden Einsatzfahrt rettete Marinetanker „Spessart“ afrikanische Flüchtlinge in einem Schlauchboot im Mittelmeer, verfolgte Piraten vor Somalia und half Überlebenden bei einem Vulkanausbruch im Golf von Aden. FOTO Landratsamt Main-Spessart Die Begegnung fand bei der so genannten „Familienfahrt“ durch den Nord-Ostsee-Kanal statt. Neben den Angehörigen durften auch die Vertreter des Landkreises Main-Spessart mit Burgsinns Bürgermeister Franz Schüßler an Bord. Dabei berichtete Kapitän Schmid vom jüngsten Einsatz. Das Patenschiff „Main-Spessart“ war in Rota (West-Spanien) zu dem im Atlantik stationierten Nato-Verband SNMG 1 gestoßen. Die Hauptaufgabe der „Spessart“ war das in voller Fahrt nicht ungefährliche Betanken des gesamten Verbandes. Durch die Straße von Gibraltar fuhr der Nato-Verband dann ins Mittelmeer, um eine Woche Aufklärungsfahrten zu betreiben. Dabei entdeckte das Patenschiff ein sechs Meter langes und mit 50 (!) Afrikanern besetztes Flüchtlings-Schlauchboot und versorgte die Flüchtlinge mit Wasser. „Wir übergaben sie an die spanische Coast Guard, die die Geretteten in ein Auffanglager brachte“, berichtete Kapitän Wolfgang Schmid. Auf Piratenjagd Danach ging es für den Verband in 28 Tagen weiter an der afrikanischen Westküste entlang, außerhalb der Zwölf-Meilen-Zone der afrikanischen Hoheitsgewässer, zum Golf von Guinea. Nicht nur vor Kameruns und Nigerias Küste sind Aufklärungsfahrten zur mittlerweile sehr stark verbreiteten Piraterie mehr als notwendig. „Sie tarnen sich oft als einfache Fischerboote, und sind auf den ersten Blick nicht als Piraten zu erkennen“, erläutert Schmid. „Wir sind deshalb auf die Mithilfe der Besatzungen der Bohrinseln und der so genannten nigerianischen Küstenwache angewiesen. Doch deren uralte Schiffe sind gerade noch am Rande der Seetüchtigkeit und dementsprechend einsatzfähig.“ Ohne Kontakte zu Piraten erreichte der Nato-Verband Kapstadt, wo man fünf Tage vor Anker lag und die Schiffe mit Proviant und Sprit belud. Einem mehrtägigen Manöver mit der südafrikanischen Marine, deren Schiffe hauptsächlich aus deutschen Fregatten und U-Booten besteht, folgte die viertägige Fahrt über Madagaskar auf die Seychellen – allerdings ohne die Annehmlichkeiten des Urlaubsparadieses genießen zu können. Denn wie sagt der Kapitän

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