Patenschaft

Main-Echo vom 23.09.2008 Spessart" ist unterwegs in das Mittelmeer Patenschiff: Teilnahme an mehreren Manövern - Bis Weihnachten wieder zurück im Heimathafen Kiel Main-Spessart Zu einem dreimonatigen Einsatz mit dem Nato-Verband SNMG 1 (siehe Stichwort) startete das Patenschiff des Landkreises, der Marinetanker "Spessart", vorige Woche ins Mittelmeer. Läuft alles nach Plan, wird die 42-köpfige Besatzung an Weihnachten wieder zuhause sein. In den nächsten Monaten im Mittelmeer unterwegs: Die "Spessart", Patenschiff des Landkreises, vor dem Ablegen im Marinestützpunkt Kiel. Holger Steiger Darauf hoffen auch die Familienangehörigen, die zur Verabschiedung in den Marinestützpunkt Kiel gekommen sind. Neben 40 Mann befinden sich noch zwei Auszubildende zur Schiffsmechanikerin an Bord. "Diese Verabschiedungen sind immer ein sehr emotionales Erlebnis", so Kapitän Wolfgang Schmid. Als die "Spessart" ablegt, spielt eine Bundeswehrkapelle die Nationalhymne. Der Einsatz beginnt wie so oft mit der Fahrt durch den Nord-Ostsee-Kanal (NOK). "Er erspart den längeren Weg durch das Skagerrak um die Nordspitze Dänemarks", erklärt Kapitän Schmid. Der knapp 99 Kilometer lange Kanal durchquert Schleswig-Holstein von der Elbmündung der Deutschen Bucht an der Nordsee bis zur Kieler Förde an der Ostsee und ist die meistbefahrene künstliche Wasserstraße der Welt. Nach dem NOK fährt das Patenschiff ohne Stopp nach Civitavecchia, der Hafenstadt von Rom. Davor trifft das Versorgungsschiff bei Sizilien die bei diesem Einsatz aus sechs Schiffen bestehende SNMG 1 unter Führung eines spanischen Admirals auf der Fregatte "Alm Juan de Borbon". Die übrigen vier Schiffe kommen aus den USA, Kanada, Polen und den Niederlanden. Nach drei Tagen in Civitavecchia startet der Verband zu einem 14-tägigen Manöver in der Adria, bevor er die Häfen in Split (Kroatien) und Koper (Slowenien) für einige Tage besucht, um "Präsenz in befreundeten Staaten zu zeigen", wie der Kapitän erklärt. Anschließend bricht der Verband auf nach Kreta und Izmir, wo Schmid am 4. November seinen 60. Geburtstag feiert - fern der Heimat. Das ist für ihn nach über 40 Jahren auf See nichts Neues. Seine Frau, mit der er 30 Jahre verheiratet ist, kannte er gerade drei Monate, als er sich für neun Monate aufs Schiff verabschiedete. "Dazu gehört natürlich eine gehörige Portion Vertrauen und ein großes Herz, das die Gefühle füreinander in dieser nicht immer einfachen Zeit gut aufbewahrt", sagt Renate Schmid. Auf der letzten Fahrt wurde der Kapitän zur See Großvater und die Mannschaft ließ ihn erstmal einen "Opa-Führerschein" absolvieren. "So etwas verbindet natürlich auf See ungemein", freut sich der Erste Offizier Rolf von Bebern über den Zusammenhalt und die Kameradschaft an Bord. Nach Izmir kreuzt der Verband weitere zwei Wochen im östlichen Mittelmeer, bevor es langsam - mit einem 14-tägigen erneuten Manöver vor Toulon (Frankreich) - gegen Ende November zurück nach Kiel geht. Dort wird die "Spessart" Mitte Dezember erwartet und die Mannschaft kann ihren Weihnachtsurlaub antreten.

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