Energiefibel

36 Im Gegenzug fallen die Investitionskosten aufgrund der weniger aufwändigen Wärmequellenerschließung geringer aus. Luft/Wasser-Wärmepumpen können sowohl außen als auch innen aufgestellt werden. Somit erschließt sich eine weitere Wärmequelle für Luft/Wasser-Wärmepumpen z.B. in Produktionshallen, Kühlhäusern oder auch IT-Serverräumen, in denen z.B. die freigesetzte Prozesswärme genutzt und der Raum gleichzeitig gekühlt werden kann. Geothermie - Wärme aus der Erde Geothermie ist eine der wichtigsten Wärmequellen für den Einsatz der Wärmepumpe. Diese natürliche Energiequelle kann für Heiz- oder Kühlzwecke oder unter bestimmten Gegebenheiten bei der Tiefengeothermie auch zur Stromerzeugung erschlossen und genutzt werden. Eine Unterscheidungsmöglichkeit in der Geothermie erfolgt nach der Entnahmetiefe in Tiefengeothermie (> 400 m) oder in Oberflächennahe Geothermie (bis ca. 400 m Tiefe). Tiefengeothermie: In der gesamten Region Unterfranken sind weder die geologischen Voraussetzungen noch momentan der Stand der Technik für eine wirtschaftliche Nutzung der Tiefengeothermie gegeben. Aus diesem Grund soll hier auch nur verstärkt auf die Oberflächennahe Geothermie eingegangen werden Oberflächennahe Geothermie: Eine erste Orientierung über die Eignung des geplanten Standortes für die Oberflächennahe Geothermie ist der Seite http://www.lfu.bayern.de/geologie/ geothermie_iog/index.htm zu entnehmen, wo unter Angabe des vorgesehenen Grundstückes eine erste Grobeinschätzung abgegeben wird. Die Temperatur der obersten Erdschichten wird bis etwa 10 m Tiefe stark durch das Klima beeinflusst, weshalb der Boden bis in eine Tiefe von ca. einem Meter auch gefrieren kann. Dies ist vor allem beim Einsatz von flach liegenden Erdkollektoren zu berücksichtigen! Als Wärmetauscher werden Erdwärmekollektoren, üblicherweise aus HDPEKunststoff, als Rohrregister oder Kapillarrohrmatten großflächig horizontal oder auch vertikal in gefrästen Erdschlitzen oder auch als Körbe in einer Tiefe von rund 0,2 m unter der örtlichen Frostgrenze (ca. 1,0–1,6 m) verlegt. Im Kollektor zirkuliert als Trägerflüssigkeit ein Wasser-Frostschutzmittel- gemisch (Sole), das die Wärme aus dem Erdreich aufnimmt und an die Wärmepumpe weiterleitet.

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