Energiefibel

85 Mit der Integration von Elektrofahrzeugen in das Stromnetz im Zusammenhang mit „intelligenten Stromzählern“ (Smart Meter) ergeben sich ferner völlig neue Möglichkeiten, die Gesamteffizienz der Stromversorgung zu erhöhen. Zum einen können die Akkus am Stromnetz als Speicher für Netzüberschüsse, vor allem aus Wind- und Solarstrom, genutzt werden, aber auch umgekehrt im geladenen Zustand als Anbieter von Regelenergie kurzfristige Bedarfsspitzen im Netz ausgleichen, ohne dass fossile Kraftwerke hochgefahren werden müssen. Dadurch wird zusätzlich der Verbrauch fossiler Energieträger reduziert und weniger CO2 erzeugt. Durch diesen Ansatz einer dezentralen Energieüberschussspeicherung kann auch eine Entlastung der Stromnetze erfolgen. Außerdem können Besitzer von PhotovoltaikAnlagen durch den Einsatz einer Puffer-Batterie ihren Eigenstromverbrauch erheblich steigern und ihr Elektroauto preiswerter aufladen. Die Nutzung von selbst hergestelltem Strom für die Mobilität garantiert darüber hinaus fixierte Kilometer-Stromkosten und löst den Besitzer eines Elektroautos von den Preisschwankungen auf dem Strommarkt, ganz abgesehen von den nicht vorhersehbaren Preisentwicklungen auf dem Erdölmarkt. Im Hinblick auf das Laden eines Elektroautos wurde bisher hauptsächlich an der heimischen Schuko-Steckdose bzw. an Unternehmens-Ladepunkten nachgeladen. Nun steht aber auch der Ausbau von öffentlichen Stromtankstellen, z.B. mit reservierten Parkplätzen im öffentlichen Parkraum, Tiefgaragen sowie Groß- und Firmenparkplätzen an. Entsprechende Entwicklungen sind in der Region und ganz Deutschland sichtbar. Dabei spielt die Vereinheitlichung der Anschlussstecker eine große Rolle, auch um die Elektrofahrzeuge in das Stromnetz einzubinden. In Europa wird die Ladeinfrastruktur Schritt für Schritt nach IEC 62196-2 aufgebaut und zunehmend der einheitliche Steckertyp 2 (MENNEKES©-Stecker) eingesetzt. Drei unterschiedliche Lademodi definieren die zur Verfügung stehende Spannung und Stromstärke, sowie die hieraus resultierende Ladegeschwindigkeit. Zusätzliche Sicherheits- und Verriegelungsfunktionen machen das StromTanken auch für den technisch unbedarften Nutzer sicher. Neben der bereits genannten Schuko-Steckdose für geringe Ladeleistungen (bis zu den kleineren Elektrofahrzeugen ausreichend) und dem Typ 2 für schnelleres Laden, haben sich als Ladestecker in Europa Ladestationen mit CEE-Systemsteckern bewährt und etabliert (in Blau für 230 V/16 A und Rot 400 V/16 A oder 32 A). Diese sind jedoch vorwiegend im gewerblichen Bereich anzutreffen. Außer dem Laden mit Wechselstrom kommt aus Japan das momentan leistungsfähigste Lade-System CHAdeMO. Dieses bietet

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