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Natur- und Landschaftsschutz

dem Wiesenknopf-Ameisenbläuling, der Steppen-Wolfs-

milch, der Schachblume oder dem Apenninen-Son-

nenröschen, um nur einige zu nennen. Neben diesen

herausragenden Naturschutzgebieten hat der Land-

kreis Main-Spessart noch zusätzlich 16 geschützte

Landschaftsbestandteile und 65 Naturdenkmale mit

einer Gesamtfläche von über 62 ha ausgewiesen. Dar-

unter befinden sich auch bedeutsame Schutzgebiete

wie z. B. das Naturdenkmal Quelltopf „Kühles Loch“

bei Münster, ein überregional bedeutsames Geotop.

Der Landkreis Main-Spessart ist sich der herausra-

genden Bedeutung der Natur bewusst und hat selbst

in den vergangenen Jahren ökologisch bedeutsame

Grundstücke in einer Größenordnung von 30 ha

erworben.

Naturschutzgebiete und geschützte Landschafts-

bestandteile bedürfen einer ständigen Betreuung

und Pflege, damit der Schutzzweck erhalten werden

kann. Vor allem die vielen offenen Hang- und Talbe-

reiche sind von Verbuschung und Wald frei zu halten,

um den darin vorkommenden Tier- und Pflanzen-

arten ihren Lebensraum zu sichern. Bedingt auch

durch den starken Rückgang der Landwirtschaft sind

Landschaftspflegemaßnahmen unentbehrlich gewor-

den. Diese werden vom „Landschaftspflegeverband

Main-Spessart e. V.“ koordiniert und u. a. von Land-

wirten ausgeführt.

Der Trägerverein des Naturparks, der „Naturpark Spes-

sart e. V.“, unterhält im Huttenschloss von Gemünden

ein Informationszentrum, in dem sich interessierte

Besucher über die Naturlandschaft des Spessarts

informieren können. Natur- und Landschaftsführer

der Naturräume „Naturpark Spessart“ und „Main-

fränkischer Muschelkalk“ sowie die Gebietsbetreuerin

Muschelkalk des Landschaftspflegeverbandes und die

Natur- und Gebietsführerin des LIFE-Natur-Projektes

bieten Naturführungen zum besseren Verständnis von

Natur und Umwelt an.

Rechtliche Grundlagen von „Natura 2000“ sind

die Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie (FFH) und die

Vogelschutzrichtlinie. In mehreren Anhängen

dieser Richtlinien sind Pflanzen- und Tierarten

sowie Lebensraumtypen aufgelistet, die in der EU

besonders schützenswert sind.

Das FFH-Gebiet „Hochspessart“ mit einer Größe

von 17.416 ha liegt in den Landkreisen Main-Spes-

sart, Aschaffenburg und Miltenberg. Teile davon

sind auch als Vogelschutzgebiet ausgewiesen.

Hauptziel ist es, die dort vorhandenen groß-

flächigen und geschlossenen Buchenwälder zu

erhalten. Ebenfalls landkreisübergreifend ist das

FFH-Gebiet „Maintalhänge zwischen Gambach und

Veitshöchheim“. Bei diesem Schutzgebiet geht es

insbesondere darum, die landesweit bedeutsamen

trocken-warmen Lebensräume an den Steilhän-

gen des Mains und die kulturhistorisch wertvollen

ehemaligen Weinberge mit den charakteristischen

Trockenmauern zu sichern.

Die Europäische Union hat die Bedeutung dieser

Region erkannt und mit der Bewilligung des LIFE+

Natur-Projektes „Historische Weinbergs- und

Streuobstlagen im mainfränkischen Muschelkalk“,

kurz „MainMuschelkalk“ genannt, einen großen

Schritt zur Sicherung und Weiterentwicklung dieser

einzigartigen Landschaft geleistet.

Die Naturschutzbehörde des Landratsamtes

Main-Spessart wird in den kommenden Jahren

federführend dieses LIFE+ Projekt auch für die

Landkreise Bad Kissingen, Würzburg und die Stadt

Würzburg betreuen.

Strengen Schutz genießen die 15 in einem Flächen-

umfang von ca. 2.400 ha im Landkreis Main-Spes-

sart ausgewiesenen Naturschutzgebiete. Sie

dienen dem Erhalt in anderen Regionen bereits

ausgestorbener Arten wie der Flussperlmuschel,