Patenschaft

MAINSTOCKHEIM/DJIBUTI 30. März 2009 Piraten schossen auf die „Spessart“ - Mainstockheimer in Gefahr Veitshöchheimer Feldjäger vernehmen festgesetzte Freibeuter am Horn von Afrika Sein 51. Geburtstag wird Karl-Heinz Rügamer wohl lange in Erinerung bleiben: Statt zu Feiern wurde der Oberstabsfeldwebel der Veitshöchheimer Feldjäger auf hoher See vor dem Horn von Afrika am Montag zum Einsatz gerufen: Piraten hatten das Versorgungsschiff der Bundesmarine „Spessart“ angegriffen. Nun muss sich Rügamer um die festgenommenen sieben Piraten kümmern. Piratenjagd statt Geburtstags-Feier: Der Feldjäger Karl-Heinz Rügamer ist derzeit im Einsatz am Horn von Afrika zur Sicherung der Seewege vor Freibeutern. Unser Bild entstand beim Abschied von seiner Familie in Maistockheim vor zwei Wochen. FOTO Schweidler Obwohl Rügamer kein Marinesoldat ist und nicht von der Küste kommt, kennt den 51- Jährigen aus Mainstockheim inzwischen jeder an Bord vom Kapitän bis zum Schiffsjungen. Der Bericht in dieser Zeitung vom Abschied von seiner Familie zum achten (und vermutlich letzten) Auslands-Einsatz des Veitshöchheimer war kurz nach Rügamer Mitte März an Bord eingetroffen und verteilt worden. Darin war auch von seinem gestrigen Geburtstag die Rede. Dazu wollten ihm neben seiner Familie auch Freunde aus der Region und Leser dieser Zeitung gratulieren, während die „Rheinland-Pfalz“ zum Schutz vor Piraten drei Schiffe der Welthungerhilfe nach Mogadischu begleitet hatte. Gerade hatte Rügamer an Bord des Kriegsschiffes vor der Küste Ostafrikas noch Grüße aus Unterfranken empfangen: „Zu Deinem heutigen Geburtstag wünschen wir Dir alles Gute und Gesundheit, eine glückliche und wohlbehaltene Wiederkehr in Deine fränkische Heimat,“ ließen ihm Freunde von der Feldjägerkameradschaft in Veitshöchheim am Montag via Soldaten-Sender „Radio Andernach“ ausrichten. Statt der Feier wartete der Enstfall auf Rügamer und seine Kamerade: Ihr Versorgungsschiff „Spessart“ war von just solchen Piraten beschossen worden, vor denen sie Handelsschiffe am Horn von Afrika beschützen sollten. Der „Spessart“ eilte ein spanischer Hubschrauber, dann ein griechisches Kriegsschiff und die „Rheinland-Pfalz“ zu Hilfe. Die Piraten wurden entwaffnet und an Bord der deutschen Fregatte gebracht. Wie seine Aufgabe in einem solchen Fall aussieht, hatte Rügamer vor zwei Wochen bei einer Podiumsdiskussion während der Ausstellung WorldPressFoto in Kitzingen beschrieben: Werden Piraten erwischt, muss ein Enterkommando der Marine die Freibeuter festnehmen. Die Feldjäger übernehmen sie erst, wenn sie entwaffnet, durchsucht und gefesselt sind. Sie müssen gefangene Freibeuter vernehmen und bewachen, bis sie der Justiz übergeben werden. Für seine ehrlichen Schilderungen des Alltags bei bisher sieben Auslandseinsätzen der Bundeswehr von Bosnien bis Afghanistan hatte der Militärpolizist vom Publikum in

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