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Bevölkerung – Verwaltung

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Am 1. Juli 1972 entstand der Landkreis Main-Spessart im Rahmen der Landkreisgebiets-

reform. Die größten Teile der ehemaligen Landkreise Gemünden, Karlstadt, Lohr und Markt-

heidenfeld bilden seitdem eine Einheit, den Kreissitz erhielt die Stadt Karlstadt.

Z

um Zeitpunkt der Bildung des neuen

Landkreises gab es noch 94 selbstständige

politische Städte, Märkte und Gemeinden.

Durch Eingemeindungen und Gemeindezusam-

menschlüsse verringerte sich die Zahl der selbst-

ständigen Kommunen bis zum Abschluss der

Gemeindegebietsreform am 01.05.1978 auf 40:

neun Einheitsgemeinden und sieben Verwaltungs-

gemeinschaften mit 31 Mitgliedsgemeinden. Diese

Kommunen sind nach ihrer mehr oder weniger

zentralörtlichen Funktion in das Konzept der

bayerischen Landesplanung eingebunden. Die nach

diesen Kriterien bedeutendsten Kommunen mit der

besten Versorgung sind die Städte Karlstadt, Lohr

und Marktheidenfeld, die jeweils als „Mittelzent-

rum“ eingestuft sind. Die Stadt Gemünden a.Main

ist „mögliches Mittelzentrum“, während die Stadt

Arnstein und die Märkte Burgsinn, Frammersbach

und Zellingen jeweils als „Unterzentrum“ einge-

ordnet wurden. Der Markt Kreuzwertheim dient

als „Kleinzentrum“ der Versorgung des engeren

Nahbereiches.

Nach dem Bevölkerungsstand am 30. Juni 2013 hat

die Stadt Lohr als größte Stadt 15.099 Einwohner,

die Gemeinde Mittelsinn als kleinste Kommune

825 Einwohner. Die Gemeindeflächen sind teilweise

sehr groß. So übertreffen die Gemarkungen von

Arnstein (112 km

2

), Karlstadt (98 km

2

) und Lohr

(90 km

2

) sogar die Fläche der Stadt Würzburg.

Siedlungsentwicklungen und Bevölkerungsstruk-

turen sind im Landkreis Main-Spessart eng mit

dem „historischen Erbe“ verknüpft. Die Vielzahl

der Burgen, Ruinen und sonstigen historischen

Stätten spiegeln den heutigen Landkreis als einen

Raum wider, in dem zu früheren Zeiten die geist-

lichen Territorien der Kurmainzer, der Würzburger

und Fuldaer sowie die Grafschaften Rieneck und

Wertheim zusammentrafen.

Siedlungs- und Bevölkerungsstrukturen sind als

langer Entwicklungsgang zu verstehen. Dies wird

auch noch in jüngster Zeit deutlich. So erfährt

die Stadt Marktheidenfeld wegen Ausweisung

und Erschließung großer Gewerbe- und Industrie-

gebiete im Stadtteil Altfeld/Michelrieth unmit-

telbar an der Autobahn eine überaus günstige

Entwicklung. Dagegen hat die Stadt Gemünden –

bedingt durch den Bau von Schnellbahnstrecken

der Bahn – ihre frühere Bedeutung als wichti-

ger Eisenbahnknotenpunkt verloren. Zahlrei-

che Arbeitsplätze im Bereich der Bahn gingen

verloren. Dies konnte bis heute nicht vollständig

ausgeglichen werden.

Bei seiner Bildung zum 1. Juli 1972 hatte der Land-

kreis 122.793 Einwohner. Die Bevölkerung wuchs

kontinuierlich und erreichte am 30.06.2002 ihren

Höchststand mit 132.408 Einwohnern. Anschlie-

ßend begann ein zunächst zögerlicher Rückgang,

der sich nun allerdings zu beschleunigen scheint.

So sank die Einwohnerzahl zum 30.06.2013 auf

126.458, in elf Jahren also ein Rückgang um 5.950

Personen. Die allgemeine demografische Entwick-

lung ist somit auch im Landkreis Main-Spessart

deutlich erkennbar.

Der Marktplatz in Karlstadt mit dem Landratsamt