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Moderne Abfallbewirtschaftung

im Jahr 2004 – alle diese Entscheidungen waren

geprägt vom Bestreben, sämtliche wichtigen

Belange angemessen zu berücksichtigen. Zeit-

gemäße Abfallentsorgung setzt voraus, ständig

für neue Erkenntnisse aufgeschlossen zu sein.

„Absolute Weisheiten“ kann es deshalb hier nicht

geben, was sich schon daran zeigt, dass „bahn-

brechende“ Neuerungen bzw. Erfindungen oft-

mals schneller wieder vom Markt verschwanden,

als sie diesen eroberten.

Wichtig bei allen Entscheidungen im Zusam-

menhang mit der Abfallbewirtschaftung und

der Müllabfuhr ist, dass diese von der Bevölke-

rung mehrheitlich akzeptiert und mitgetragen

werden. Nur eine engagierte und hoch motivierte

Minderheit anzusprechen, kann auf Dauer nicht

erfolgreich sein. Dass im Landkreis Main-Spessart

seit der letzten Erhöhung vor mehr als 15 Jahren

die Müllgebühren mehrfach gesenkt werden

konnten, hat sich darauf natürlich positiv auf die

Akzeptanz ausgewirkt.

Die aktuell strittig diskutierte Frage der Ein-

führung einer weiteren – wie auch immer

gearteten – Wertstofftonne wird wohl irgend-

wann in den nächsten Jahren einmal vom Bun-

desgesetzgeber entschieden werden und dann

auch im Landkreis Main-Spessart umzusetzen

sein. Sicherlich werden weitere neue Heraus-

forderungen dazu kommen – Abfallwirtschaft

ist eben ein dynamischer Prozess – das war

schon immer so und das muss auch so bleiben.

Doch was auch immer an Neuerungen hier

noch kommen wird – erfahrungsgemäß erwar-

ten unsere Bürgerinnen und Bürger zuallererst

eine zuverlässige, berechenbare und preiswerte

Abfallentsorgung. Dies wird der Landkreis

Main-Spessart uneingeschränkt gewährleis-

ten – zum Nutzen aller Landkreisbewohner und

im Interesse eines verantwortungsbewussten

Umganges mit den natürlichen Ressourcen.

Siedlungsabfälle zum 01.06.2005 stellte dann eine

wichtige Korrekturmaßnahme dar und war aus

der Sicht des Landkreises Main-Spessart uneinge-

schränkt zu begrüßen.

Dass aber trotzdem oftmals ausgerechnet die

umweltverträglichsten Entsorgungsanlagen um

ihren Bestand kämpfen und fürchten müssen,

weil sie im Vergleich zu weniger anspruchsvollen

Anlagen oft nicht konkurrenzfähig sind, muss im

Interesse des Umweltschutzes langfristig als prob-

lematisch angesehen werden.

In den letzten Jahren rekultivierte der Landkreis

Main-Spessart die bereits verfüllten Bauabschnitte

seiner Kreismülldeponie in Karlstadt, wofür meh-

rere Millionen Euro aufgewendet werden mussten.

Das derzeit genehmigte Deponievolumen wird in

wenigen Jahren zur Neige gehen. Entgegen der

früheren Annahme, dass das Ende sämtlicher

Deponien absehbar ist, setzte sich inzwischen

wieder die Erkenntnis durch, dass es wohl gänzlich

ohne Deponie nicht gehen wird. Es wird wahr-

scheinlich immer mineralische Stoffe geben, die

nicht sinnvoll verwertet werden können – wie

beispielweise die früher sehr beliebten asbesthalti-

gen Baustoffe. Im Interesse einer uneingeschränkt

funktionsfähigen Abfallwirtschaft zeichnet sich

deshalb mittelfristig die Zusammenarbeit mit

einem benachbarten Landkreis, also die externe

Ablagerung der mineralischen Abfälle, ab.

Doch neben der Schaffung vorbildlicher Entsor-

gungsanlagen wurde im Landkreis Main-Spessart

schon immer großer Wert auf eine fortschrittliche

Müllabfuhr gelegt.

Ob es bereits im Jahre 1988 um die Abschaffung

sämtlicher nicht normgerechter Müllgefäße ging,

die flächendeckende Einführung der Biotonne ab

1994, die Einführung der Seitenladertechnik im

Jahre 1997 oder die Einführung der Altpapiertonne