>> JUGEND UND FAMILIEN
Gelebte Prävention mit und für Familien
Im Landkreis Main-Spessart gibt es fünf Familienstützpunkte als Anlaufstellen für Familien mit Kindern in allen Altersstufen
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Gelebte Prävention mit und für Familien
Im Landkreis Main-Spessart gibt es fünf Familienstützpunkte als Anlaufstellen für Familien mit Kindern in allen Altersstufen
Gemütliches Zusammensein, Programm für und mit Familien, neue Freunde und letztendlich auch Hilfe finden, wenn sie benötigt wird – das alles bieten die Familienstützpunkte im Landkreis Main-Spessart.
2016 entstanden die ersten zwei Stützpunkte in Lohr und Gemünden, heute gibt es drei weitere in Zellingen, Marktheidenfeld und – ganz neu – in Arnstein. Die Anschubfinanzierung kam aus München für die Jugendämter. „Wir haben Träger vor Ort gesucht und gefunden. In Lohr kümmert sich die AWO, in Gemünden die Kreuzschwestern oder in Zellingen und Arnstein die Diakonie. Wo es keinen Träger gab, wie in Marktheidenfeld, können Stadt oder Gemeinde die Trägerschaft übernehmen“, erklärt Constanze Friedl, die im Landratsamt die Familienstützpunkte koordiniert.
Familienbildung und Netzwerkarbeit Die Träger stellen die Räume, Personalkosten und ein Sachkostenzuschuss werden vom Landratsamt übernommen. Wesentlicher Teil ihrer Arbeit ist neben den Familienbildungsangeboten die Netzwerkarbeit in Kindergärten, Schulen, bei der Caritas oder der Schwangerenberatung, um ihre Arbeit bekannt zu machen. Unterstützt vom Familieninformationszentrum des Landratsamtes schaffen sie in den Familienstützpunkten eine Anlaufstelle und stellen ein Programm zusammen, das für Familien mit Kindern in sämtlichen Altersstufen etwas bietet. Das kann von allen Familien aus dem Landkreis genutzt werden.
Regelmäßige Fachvorträge „Wir haben ein Babycafé für Kinder bis zu einem Jahr, bei dem zum Beispiel Hebammen zu Gast sind. Eine Spielgruppe für ältere Kinder gibt es in Gemünden. Wenn Eltern ein Angebot möchten, das es vor Ort nicht gibt, dürfen sie auch gerne in den Nachbarstützpunkt. Wir wollen auf jeden Fall auch für Leute, die nicht mobil sind, vor Ort so viele Angebote wie möglich schaffen“, sagt Annika Reinhardt, die den Familienstützpunkt Zellingen betreut. Zu den Angeboten gehört seit der Coronapandemie auch das Online-Café. Da es so beliebt war, wurde es beibehalten. Regelmäßig gibt es Vorträge von Fachpersonen zu Themen, die in den Stützpunkten angesprochen werden. Die Anmeldung erfolgt per Mail über das Familieninformationszentrum.
Austausch mit Einblick Beliebt sind auch die Eltern-Kind-Treffen für verschiedene Altersgruppen. „Hier entstehen die Inhalte für unsere Veranstaltungen, hier erfahren wir, was die Familien bewegt und interessiert“, erklärt Constanze Friedl. Hier kommen Familien aus allen Schichten zusammen, Eltern, Großeltern, Pflegeeltern, Alleinerziehende, Geflüchtete – und alle bekommen mit, dass auch andere Menschen Probleme haben. Zudem erfahren sie, wo sie sich in schwierigen Zeiten professionelle Hilfe holen können. „Das ist gelebte Prävention“, stellt Constanze Friedl fest. „Erste-Hilfe-Kurse am Säugling“ oder „Wie lernen Kinder den Umgang mit Geld“ beim Thema Erziehung, „Familienalltag – Stress nonstop?“ oder Vorträge zur Trotzphase sind Veranstaltungen, die die Familienstützpunkte anbieten.
Das Programm und weitere Informationen können Interessierte in den Stützpunkten oder auf den Social-Media-Accounts bekommen. Oder in der Familien-App: Hier war Main-Spessart Vorreiter und veröffentlichte 2016 als erster Landkreis in Deutschland eine App mit allen wichtigen Infos zu Hilfsangeboten im Landkreis, von Hebammen bis zu Beratungsstellen, einem Ratgeberteil und vielem mehr.
Fotos: Daniel Peter