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Digitales Amt: Wenn die Behörde nach Hause kommt
Das Landratsamt Main-Spessart wird zum „Digitalen Amt“. Mit dieser Bezeichnung würdigt der Freistaat Bayern Behörden, die eine Vorreiterrolle in der Digitalisierung einnehmen. Was genau dahinter steckt und wie die Landkreisbewohnerinnen und -bewohner profitieren, erklären die Verantwortlichen.
„Wir haben aus Bürgersicht gedacht“: die Digitalbeauftragten des Landkreises Main-Spessart (von links nach rechts) Tobias Hirsch, die duale Studentin Lena Plötz und Andreas Handel.
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Digitales Amt: Wenn die Behörde nach Hause kommt
Das Landratsamt Main-Spessart wird zum „Digitalen Amt“. Mit dieser Bezeichnung würdigt der Freistaat Bayern Behörden, die eine Vorreiterrolle in der Digitalisierung einnehmen. Was genau dahinter steckt und wie die Landkreisbewohnerinnen und -bewohner profitieren, erklären die Verantwortlichen.
Über 60 Formulare und Anträge können Bürgerinnen und Bürger am Landratsamt Main-Spessart mittlerweile online einreichen. Und damit ist ein großer Vorteil verbunden: Der Gang oder die Fahrt zum Marktplatz in Karlstadt fällt weg. Nicht nur ökonomisch, auch ökologisch ist das sinnvoll. Rund um die Uhr können die Anliegen online eingereicht werden, auch Wartezeiten gibt es dadurch keine mehr. Die Behörde kommt jederzeit via Bildschirm nach Hause, Internetzugang vorausgesetzt. Dieser Service macht das Landratsamt zu einem „Digitalen Amt“, einer Auszeichnung des Freistaats, die Verwaltungen würdigt, die digitale Initiative zeigen. Andreas Handel und Tobias Hirsch, beide Digitalbeauftrage des Landkreises, die derzeit von der Studierenden Lena Plötz unterstützt werden, haben die Verfahren digitalisiert, die im Bayernportal online aufrufbar sind. „Wir haben das aus Bürgersicht gedacht“, weiß Tobias Hirsch, „denn ich habe selbst schon einige Formulare privat benötigt und genutzt.“ Der Fokus liegt auf Online-Verfahren, die täglich gefragt sind. „Alles rund um die Kfz-Zulassung, Bauanträge, Führerscheintausch oder Mülltonnen-Änderungsmeldungen ist bereits online beantragbar oder befindet sich in der Umsetzung. Damit haben wir bereits einen großen Teil von dem geschafft, was die Leute vom Landratsamt brauchen“, sagt Andreas Handel.
Einmal registrieren – und alle Angebote des Landratsamts digital nutzen Wer beispielsweise einen Bauantrag einreichen möchte, muss sich zunächst registrieren. Ganz so einfach wie bei einem Online-Shop funktioniert das nicht, sagt Handel. „Man erstellt ein Profil mit einem Nutzernamen und Passwort. Das höchste Sicherheitslevel ist es, wenn ein Personalausweis hinterlegt werden muss. Danach erhält man eine sogenannte Bayern-ID. Für einen Bauantrag ist diese ID beispielsweise Pflicht“, ergänzt Hirsch. Um sich initial mit einem Personalausweis zu registrieren, braucht es ein Smartphone, einen Computer und die „Ausweis-App“. Künftig gebe es auch Möglichkeiten, sich mit seinem Elster-Zertifikat zu registrieren. Die Hürde, sich in dieser Form zu verifizieren, entspreche den höchsten Datenschutzstandards. „Es gibt kaum Verfahren, die so sicher sind wie das der Bayern-ID“, bewertet Handel die Registrierung. Komplizierter als ein Konto online einzurichten, ist es allerdings nicht.
Tobias Hirsch
Lena Plötz
Andreas Handel
Zusatzangebot „online“ Wer künftig Zeit sparen möchte, kann auf die neuen Antragsformulare des Landratsamts unter www.freistaat.bayern oder in der Bayern App (erhältlich in allen großen App Stores) online zurückgreifen. Ersetzt wird dadurch die behördliche Leistung am Marktplatz 8 in Karlstadt nicht. „Das Angebot vor Ort besteht zu 100 Prozent“, verspricht Handel. Man wolle klar signalisieren, dass der digitale Weg zwar künftig an erster Stelle stehe, Bürgerinnen und Bürger aber weiterhin Behördengänge ganz klassisch und wie gewohnt erledigen können. Zeitgleich wachse aber das Angebot an Online-Verfahren weiter, um immer mehr Anträge auch online stellen zu können und so das Leben für die Bewohnerinnen und Bewohner des Landkreises bequemer zu machen.
Fotos: Daniel Peter