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Realistisch den Einsatz vorbereiten

Das Atemschutzzentrum ist übergangsweise in Marktheidenfeld untergebracht.

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Realistisch den Einsatz vorbereiten

Das Atemschutzzentrum ist übergangsweise in Marktheidenfeld untergebracht.

Im Ernstfall muss bei der Feuerwehr jeder Handgriff sitzen. Selbst wenn der Rauch die Sicht versperrt und es dunkel ist, muss jeder wissen, was er wo zu tun hat. Um diese Szenarien zu üben, gibt es im Landkreis das Atemschutzzentrum, das interimsmäßig in Marktheidenfeld untergebracht ist. Dieses ist vor Kurzem aus Lohr in das Gebäude „Am Ober­eichholz“ gezogen. In dem landkreiseigenen Gebäude sind neben dem Atemschutzzentrum auch Schulungsräume für Lehrgänge untergebracht. „Bisher mussten wir uns dafür in andere Räume einmieten und unser Schulungsmaterial immer von einem Ort zum nächsten tragen“, so Kreisbrandrat Florian List.

Außerdem wurde hier auch eine technisch-taktische Betriebsstelle eingerichtet, um für die ab 2023 geltende digitale Alarmierung gut gerüstet zu sein. Durch diese können die nötigen Einsatzkräfte gezielter alarmiert werden – zum Beispiel Atemschutzgeräteträger. Gerade für diese ist die Übungsstrecke ein wichtiger Bestandteil, um ihre Ausbildung und ihre Übungen zu absolvieren, um für den Ernstfall gerüstet zu sein. „Es wird die Belastung im Einsatz simuliert“, erklärt Florian List. Zunächst muss eine Endlosleiter bestiegen werden, auch mit Gewichten wird die Kondition überprüft. Anschließend geht es in einen Tank der so genannten „Industriestrecke“, der vorne mit Gittern präpariert ist. „Wir sehen alles, können stets eingreifen, wenn es in der Strecke zur Panik oder zu einem Unfall kommt. Die Gitter sind überall abnehmbar“, so Florian List. Die vergitterte Strecke ist mit Hindernissen ausgelegt, es geht auf Leitern nach oben oder auf Schrägen nach unten. Immer zu zweit, wie im Einsatz. Die Abstimmung ist dabei wichtig, allein ist die Strecke nicht zu schaffen.

Langfristig plant der Landkreis diese Atemschutzstrecke gemeinsam mit Lehrsälen, der Atemschutzwerkstatt sowie Echt-Einsatzräumen zentriert in einem Katastrophenschutz- und Ausbildungszentrum (KATZ) unterzubringen. Hierdurch lassen sich Synergieeffekte schaffen und es können für die unterschiedlichen Einsatzbereiche effektiv und nachhaltig trainiert und größere Einsatzlagen bestmöglich koordiniert werden. Im ganzen Landkreis wird gerade nach einem passenden Grundstück gesucht, die Gespräche laufen noch.

Fotos: Daniel Peter

Jeder findet bei der Feuerwehr seine Aufgabe

Florian List

Der Kreisbrandrat ist 43 Jahre alt, verheiratet, Vater von drei Kindern und stammt aus der Oberpfalz. Der Schreiner war zwölf Jahre bei der Bundeswehr und ist nun Beamter im mittleren Dienst. Bei der Feuerwehr war er unter anderem Jugendwart, Gruppenführer, Zugführer, Kreisbrandmeister und -inspektor und ist seit 15.   März   2022 Kreisbrandrat des Landkreises.