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Optimale Rahmen­bedingungen für die Schulen im Landkreis

Mit dem Digitalpakt 2022 werden letzte Lücken der Digitalisierung geschlossen. Sachgebietsleiter Sebastian Gehret stellt die Ergebnisse vor.

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Optimale Rahmen­bedingungen für die Schulen im Land­kreis

Mit dem Digitalpakt 2022 werden letzte Lücken der Digitalisierung geschlossen. Sachgebietsleiter Sebastian Gehret stellt die Ergebnisse vor.

Der Pausengong erklingt. Im Nu ist es vorbei mit der Ruhe. Während die älteren Schülerinnen und Schüler eingehakt durch das Schulgebäude flanieren, rasen die jüngeren quer durch die Halle. Lediglich der Flatscreen in der Ecke, der Auskunft über die aktuelle Leistung der Photovoltaik auf dem Dach gibt, deutet an, dass die Schule hier keine ist wie jede andere.

Spätestens beim Blick in die Klassenzimmer wird klar: Mit dem vermeintlichen Charme von Kreidestaub und ramponierten Möbeln werden die über 500 Schülerinnen und Schüler der Johann-Rudolf-Glauber Realschule in Karlstadt nicht unterrichtet. „Der Landkreis Main-Spessart investiert rund 20 Millionen Euro jährlich in den laufenden Betrieb der 13 weiterführenden Schulen. Hinzu kommt ein etwa zweistelliger Millionenbetrag für Investitionen“, erläutert Sebastian Gehret, Sachgebietsleiter Schulen, Sport & Kultur. Geld, das in die Pflege und Weiterentwicklung der Schulen investiert wird und das man den Klassenzimmern ansieht.

Natürlich steht in der Ecke ein Luftfilter. Die Sitze und Tische machen einen gepflegten Eindruck. An der Wand hängt ein Smartboard, das ist eine digitale Tafel, die mit einem Computer verbunden ist. Mit Hilfe eines Beamers wird der Bildschirminhalt auf die weiße Fläche projiziert. Damit lassen sich Tafelbilder entwickeln, speichern und verschicken oder in der nächsten Stunde erneut aufrufen oder Präsentationen zeigen. Und zum Wlan hat jedes Klassenzimmer auch noch eine gute, alte Tafel mit Kreide.

„Mit dem ‚Digitalpakt Schule‘ wird der Landkreis noch in diesem Jahr letzte digitale Lücken schließen“, erklärt Sebastian Gehret, der seit 2017 als Sachgebietsleiter die Schulentwicklung mit vorantreibt. 2,6 Millionen Euro seien dafür vorgesehen. „Dann haben wir an allen Schulen digitale Tafeln, Tablets und überall Lehrer- und Schüler-Wlan. Das ist ganz sicher nicht üblich“, betont der Verwaltungsfachwirt mit einer Spur Stolz in der Stimme. Besonders erfreut zeigt sich Gehret, dass die Politik im Landkreis diese Voraussetzungen schaffe, um die Schulen entwickeln zu können.

Getragen werden die Investitionen von der Überzeugung, dass optimale Rahmenbedingungen einen positiven Einfluss auf den Bildungsfortschritt nehmen. Der Landkreis gestaltet damit gemeinsam mit den Lehrkräften und dem Kultusministerium die Art und Weise, wie Unterricht stattfindet, auch mit. Besonderen Wert habe der Landkreis darauf gelegt, mit den Schulleitungen gemeinsam den Plan für die digitale Infrastruktur zu entwickeln. „Wir wollten nicht irgendetwas beschaffen“, betont Gehret. „Wir wollten, soweit möglich, die Anforderungen der Schulen berücksichtigen.“ Das ging von der Auswahl des einzelnen Smartboards bis zur Tatsache, dass sich nicht eine einzelne Lehrkraft nebenbei um die Pflege der Systeme kümmern muss, sondern allen Schulen ein Dienstleister als Systemadministrator zur Seite steht.

„Mein Ziel ist es, allen Schülerinnen und Schülern in den kommenden Jahren ein mobiles Endgerät zur Verfügung zu stellen“, blickt Gehret optimistisch in die Zukunft. Da seien noch etliche Fragen zu klären, aber dies würde den Digitalisierungsprozess abrunden. Im Vergleich zu der Zeit vor 2010, als es vornehmlich um die Beschaffung von Kreide ging, zeige das auch, wie abwechslungsreich sich sein Job entwickelt habe, lächelt er.

Fotos: Silvia Gralla

Sebastian Gehret Der Sachgebietsleiter Schulen, Sport & Kultur, sagt: „Die Digitalisierung der Schulen ist eine wahn­sinnig spannende Aufgabe.“ Er verwaltet 13 weiter­führende Schulen im Landkreis: fünf Realschulen, vier ­Gymnasien, zwei Förderzentren, eine FOS/BOS und eine Berufsschule. Über 1500 Tablets, 375 inter­aktive Tafeln (Smartboards) sowie etliche Notebooks, Dokumentkameras und PCs unterstützen Schüler und Lehrkräfte bei ihrer Arbeit.