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Alle alten Führer­­scheine werden umge­tauscht

Nach dem Personalausweis und vielen anderen Dokumenten werden nun auch Führerscheine in das praktische und maschinenlesbare Scheckkartenformat umgetauscht.

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Alle alten Führer­scheine werden umgetauscht

Nach dem Personalausweis und vielen anderen Dokumenten werden nun auch Führerscheine in das praktische und maschinenlesbare Scheckkartenformat umgetauscht.

Manche haben ihn noch: den alten grauen, aber mittlerweile unansehnlichen Lappen, der dem Ansehen nach genau so viel mitgemacht haben könnte wie sein Inhaber als Fahrer. Abgelöst wurde der Schein später von dem nicht wirklich schöneren, rosafarbenen Dokument − beides Papierführerscheine. Diesen folgte ein scheckkartengroßer, sogenannter Kartenführerschein aus Kunststoff. Alle drei Führerscheine weisen kein „Verfallsdatum“ auf. Doch damit ist Schluss! Aufgrund rechtlicher Vorgaben müssen alle Führerscheine, die vor dem 19. Januar 2013 ausgestellt wurden, in neue, fälschungssichere EU-Führerscheine umgetauscht werden.

Wer tauscht wann? Während der Umtausch der Papierführerscheine sich am Geburtsjahr der Inhaber orientiert, werden die Plastikkärtchen Zug um Zug nach Ausstellungsdatum getauscht (siehe Kasten). Das hört sich zunächst kompliziert an, ist aber dem Aufwand geschuldet, den die Behörden leisten müssen. Allein im Landkreis Main-Spessart stehen rein rechnerisch rund 78.000 Führerscheine zum Umtausch an. Und das ist einfacher zu bewältigen, wenn die Bearbeitung über ein paar Jahre verteilt wird. Dennoch stapeln sich die Anträge auf Umtausch erfahrungsgemäß gegen Ablauf einer Frist wie kürzlich, als im Januar dieses Jahres die Geburtsjahrgänge 1953 bis 1958 umtauschen mussten. „Deshalb ist es im Sinne unserer Kunden und mit geringeren Wartezeiten verbunden, wenn sie den Umtausch in den Monaten April bis November vornehmen, anstatt erst bei Ablauf der Frist im Januar des Folgejahres. Also: Bitte nicht auf den Stichtag warten“, rät Andreas Hafenrichter, Sachgebietsleiter Verkehrswesen im Landratsamt Main-Spessart.

Andreas Hafenrichter

ist Sachgebietsleiter der Führerschein­stelle des Landkreises Main-Spessart.

Wie erhalte ich den neuen Führerschein? Grundsätzlich gibt es zwei Wege zum neuen Führerschein: Der eine ist, ihn persönlich im Landratsamt Main-Spessart zu beantragen. Am besten vereinbart man dazu einen Termin. Ohne Termin ist das mit einer durchschnittlichen Wartezeit von etwa 15 bis 20 Minuten verbunden. Bei einer Online-Buchung des Termins kommt man in aller Regel pünktlich dran. Eine zweite Möglichkeit besteht auf postalischem Weg. Dazu lädt man sich von der Homepage des Landratsamtes einen Antrag herunter, füllt ihn aus und schickt ihn per Post zurück. In beiden Fällen sind vorzulegen: der alte Führerschein, der ausgefüllte Antrag, ein biometrisches Passbild und der Personalausweis. „Aber bitte, schicken Sie kein Geld!“, betont Hafenrichter. Beim postalischen Antrag reicht eine Kopie des Ausweises. Den alten Führerschein erhält der Antragsteller umgehend mit einem Stempelaufdruck zurück, wonach der Schein nur noch sechs Wochen gültig ist. So gibt es keine Probleme bei Polizei­kontrollen, sagt Hafenrichter: „Erstens sind die Polizeistellen informiert und zweitens erhält man den neuen Führerschein per Einwurfeinschreiben innerhalb von zwei bis drei Wochen von der Bundesdruckerei geschickt.“

Aber es geht auch in einer Behörde nicht immer alles trocken und bierernst zu. Immer wieder erleben die Mitarbeitenden auch nette ­Anekdoten. So stellte sich kürzlich ein 90-jähriger Mann bei der Führerscheinstelle mit der Bitte um Umtausch seines Führerscheins vor. Auf den Hinweis, dass müsse er als vor 1953 Geborener doch jetzt noch nicht, entgegnete er: „Doch, ich will. Man wird ja nicht jünger.“ Dennoch kann dem 90-Jährigen geraten werden, vielleicht doch noch bis 2033 zu warten, wenn er seinen Führerschein umtauschen muss. Sollte er dann, mit 101 Jahren, nicht mehr fahren wollen, dann hätte er zumindest 31,80 Euro gespart. Denn so viel kostet der Umtausch des Führerscheins, der dann 15 Jahre gültig ist.  

Fotos: Silvia Gralla

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